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Ihr sollt dafür Sorge tragen …

Der Hadîth-Gelehrte ^Abdu l-Lâh al-Harariyy, möge Gott ihm gnädig sein, sagte: Ihr sollt dafür Sorge tragen, dass eure Kinder mit dem Glauben von Ahlu s-Sunnati wal-Djamâ^ah aufwachsen, indem ihr die Glaubenslehre lernt und diese lehrt, denn in der heutigen Zeit ist die Anzahl der Irregegangenen und angeblichen Prediger angestiegen. Unter dem Vorwand, zum Islam aufzurufen, verbreiten sie das Gegenteil von der Glaubenslehre der Ahlu s-Sunnati wal-Djamâ^ah und führen Menschen in die Irre. Derjenige, der das Wissen von Ahlu s-Sunnah bei kompetenten Gelehrten, die bei anderen kompetenten Gelehrten studiert haben, lernt, sodass die Überlieferung bis zu den Gefährten (Sahâbah) ununterbrochen zurückreicht, ist sich diesem bewusst.

Imâm Abû Dja^far at-Tahâwiyy

Imâm Abû Dja^far at-Tahâwiyy lebte mehrere Jahrzente im dritten Jahrhundert nach der Auswanderung und starb gegen Anfang des vierten Jahrhunderts. Er lebte etwa 70 Jahre im dritten Jahrhundert und etwas mehr als 20 Jahre im vierten Jahrhundert. Dieser Imâm verfasste ein Werk, das er als „Die Erläuterung der Glaubenslehre von Ahlu s-Sunnati wal-Djamâ^ah“ beschrieb. Darin sagte er, dass Abû Hanîfah, der im Jahr 150 nach der Auswanderung starb, und dessen beiden Gefährten, die ebenfalls zu den A´immah (zu Dt. Imame) gehörten und Mudjtahidûn waren – Abû Yûsuf, Ya^qûb Ibn Ibrâhim, und Muhammad Ibn al-Hasan -, die mehrere Jahrzehnte länger als Abû Hanîfah lebten und noch im zweiten Jahrhundert starben, sowie andere Gelehrte daran glauben, dass Allâh kein Ausmaß hat und Sich in keiner Richtung befindet – weder oben noch unten, weder rechts noch links und weder hinten noch vorne. Er sagte: Er (Allâh) ist über Ausmaß erhaben. D. h., Allâh hat kein Ausmaß. Der Thron (al-^Arsch) hat ein Ausmaß; wir sind über das Ausmaß des Thrones nicht wissend, jedoch hat er ein Ausmaß, worüber Allâh wissend ist. Es ist nicht erlaubt zu sagen „Allâh hat ein Ausmaß, worüber Er wissend ist“ oder „Allâh hat ein Ausmaß, worüber Er und wir wissend sind“. Diese Aussagen widersprechen dem Islam. Richtig ist die Verneinung des Ausmaßes in Bezug auf Allâh, denn derjenige, der ein Ausmaß hat, ist auf jemanden, der das Ausmaß für ihn bestimmt hat, angewiesen. Abgesehen vom Beweis aus dem Qur´ân, gibt es einen logischen Beweis dafür, dass die Sonne nicht Gott sein kann. Dieser Beweis ist, dass sie ein Ausmaß hat; somit hat sie einen Schöpfer, Der ihre Maße bestimmt hat. Wenn Allâh ein Ausmaß hätte, dann wäre Er auf jemanden angewiesen, der das Ausmaß für Ihn bestimmt hätte, so wie die Sonne auf Denjenigen, Der ihr Ausmaß bestimmt hat, angewiesen ist. Es ist deutlich, dass die Muslime aus den ersten drei Jahrhunderten nach der Auswanderung (as-Salaf) jedes Ausmaß und jede Richtung, sei es eine bestimmte Richtung oder alle sechs Richtungen, in Bezug auf Allâh ausgeschlossen haben. Ebenso verneinten sie jede Ähnlichkeit zwischen Gott und der Schöpfung – zwischen Gott und den Eigenschaften der Geschöpfe – Allâh ist darüber erhaben. Das alles gibt die Bedeutung der folgenden Âyah wieder. Allâhu Ta^âlâ sagt

 لَيسَ كَمِثلِهِ شىء

Die Bedeutung lautet: Allâh ähnelt nichts und niemandem.

Aber die Menschen sind unterschiedlich: Einige Menschen erkennen in dieser Âyah all diese Bedeutungen und andere erkennen sie nicht, d. h., die anderen rezitieren sie, jedoch verstehen sie nicht, welche Bedeutung hinsichtlich der Erhabenheit Gottes darin steckt.
So ist die Glaubenslehre von Ahlu s-Sunnati wal-Djamâ^ah. Ahlu s-Sunnah glauben nicht daran, dass Allâh den Geschöpfen ähneln würde, wie z. B., dass Er Gliedmaßen hätte, sitzen würde oder Sich auf bzw. über dem Thron befinden würde. Sie glauben daran, dass Allâh über alle Eigenschaften der Geschöpfe erhaben ist, wie z. B. das Herab- und Hinaufsteigen.

Die Unterdrückung der Wut

Derjenige, der sich beherrscht, wenn er wütend ist, bewahrt sich selbst vor großem Verlust, denn die Wut kann zu Unglauben verleiten. Viele Menschen begehen Unglauben, wenn sie wütend sind; sie beschimpfen ihren Schöpfer oder beschimpfen ein Symbol der islamischen Religion, wie z. B. das Gebet. Die Wut kann den Menschen auch veranlassen, jemanden zu ermorden, die verwandtschaftlichen Beziehungen abzubrechen oder anderes Übel zu begehen.

Der gute Charakter

Einen guten Charakter zu haben bedeutet, den Menschen gegenüber gefällig zu sein, die Menschen vor dem Übel zu bewahren und das Übel anderer mit Geduld zu ertragen. Wer diese Eigenschaften hat, gehört zu denjenigen, die einen hohen Rang bei Allâh haben, auch wenn er nur im Ramadân fasten würde (d. h., das empfohlene Fasten unterlassen würde) und nur die täglichen fünf Pflichtgebete verrichten würde (d. h., die Sunnah-Gebete unterlassen würde). Dieser ist mit demjenigen vergleichbar, der in den Nächten die empfohlenen Gebete verrichtet, während andere schlafen, und das ganze Jahr über regelmäßig fastet. Beide sind gleichrangig, der eine aufgrund seines guten Charakters und der andere aufgrund seiner vielen Gebete und seines häufigen Fastens.

Einander für Allâh zu lieben

Lob gebührt Allâh und as-Salâtu was-Salâmu Seinem besten Gesandten und den gläubigen und reinen Angehörigen des Propheten.
Sodann, der Gesandte Gottes ﷺ sagte:


قالَ اللهُ تعالى: المتحابُّونَ بجلالي أظلُّهم في ظلِّي يومَ لا ظلَّ إلا ظلِّي


Die Bedeutung lautet: Allâhu Ta^âlâ sagt ‚Diejenigen, die aufgrund meiner Verehrung einander lieben, lasse ich an jenem Tag, an dem es keinen Schatten außer den Schatten des Thrones geben wird, im Schatten des Thrones sein‘.
Dies war eine Offenbarung an den Propheten, die nicht zum Qur´ân gehört. Die Offenbarung des Qur´ân erfolgte dadurch, dass der Engel Djibrîl dem Propheten den Qur´ân vortrug; Allâh befahl dem Engel Djibrîl, den Qur´ân von der wohlverwahrten Tafel zu nehmen und ihn dem Propheten vorzutragen. Der erwähnte Hadîth gehört zu der Offenbarung, die nicht zum Qur´ân gehört, dadurch ließ Allâh den Propheten wissen, dass die Muslime, die einander für Allâh lieben, d. h., nicht wegen Vermögen oder Verwandtschaft, sondern für Allâh, den Erhabenen, am Tag des Jüngsten Gerichts im Schatten des Thrones sein werden. Zu jener Zeit – am Tag des Jüngsten Gerichts – werden die Menschen der großen Hitze der Sonne ausgesetzt sein. Die Hitze der Sonne wird an jenem Tag um ein Vielfaches extremer sein, als sie es auf der Welt ist, denn die Sonne wird sich der Erde bis auf die Entfernung eines einzigen Mîl nähern, d. h. auf etwa einer halben Stunde Entfernung. Dadurch werden diejenigen, die nicht an Gott und an die Propheten geglaubt haben, dermaßen leiden, dass sie sterben würden, wenn die Menschen im Jenseits sterben würden, jedoch wird es im Jenseits keinen Tod geben, ganz gleich wie sehr sie leiden. Einige sündige Gläubige werden ebenfalls leiden, jedoch nicht so sehr, wie es bei denjenigen, die Gott und die Propheten verleugnet haben, der Fall sein wird.
Die zwei Gläubigen, die einander für Allâh lieben, d. h., einander wegen ihrer gegenseitigen Unterstützung im Gottesgehorsam und der Rechtschaffenheit lieben, wird Allâh im Schatten des Thrones sein lassen, sodass sie keinem Leid ausgesetzt sein werden, aber auch keine Langeweile empfinden werden, obwohl der Tag lang sein wird. Der Tag des Jüngsten Gerichts wird 50.000 Jahre andauern, jedoch wird er dem religiös-orientierten Gläubigen so vorkommen, wie die Zeit zwischen dem Nachmittag und dem Sonnenuntergang, Allâh lässt ihm diese Zeit so kurz vorkommen und lässt ihn weder Langeweile noch Hunger oder Durst verspüren, danach erfolgt der Eintritt ins Paradies. Allâh lässt diesem Gläubigen jenen Tag einfach vorkommen, obwohl er 50.000 Jahre andauern wird und die Sonne weder auf- noch untergehen wird, d. h., jener Tag ist nicht mit den weltlichen Tagen vergleichbar, hier geht die Sonne auf und unter, aber an jenem Tag wird es das nicht geben; sobald das Jüngste Gericht beginnt, wird sich die Sonne den Köpfen der Menschen nähern, sie wird sehr weit herunterkommen. Allâh wird jenen langen Tag denjenigen, die sich im Schatten des Thrones befinden werden, einfach vorkommen lassen. Diese lange Zeit – 50.000 Jahre – wird Allâh ihnen wie die Zeit zwischen dem Nachmittag und dem Sonnenuntergang vorkommen lassen.