SEINE ABSTAMMUNG

Er ist der hochgeachtete Gelehrte ^Abdu l-Lâh Ibn Muhammad, Ibn Yûsuf, Ibn ^Abdi l-Lâh, Ibn Djâmi^, der die Beinamen „al-Harariyy“ und „al-Habaschiyy“ trägt, weil er in der Stadt Harar, welche im Land al-Habaschah – dem heutigen Äthiopien – liegt, geboren wurde und dort beheimatet war. Seine Vorfahren stammen von Banû Schaybah ab – folglich gehörten sie zu den Nachkommen von ^Abdu d-Dâr aus dem Stamm der Quraysch –; sie schätzten Wert des islamischen Religionswissen, erkannten den hohen Stellenwert der islamischen Gelehrten an und förderten ihren Sohn ^Abdu l-Lâh dermaßen, dass er in jungen Jahren zum Mufti von Harar wurde.

SEINE GEBURT UND SEINE KINDHEIT

Der Gelehrte ^Abdu l-Lâh al-Harariyy wurde um 1328 n. H. / 1910 R. in der Stadt Harar geboren. Die Lebensweise, seiner bescheidenen Eltern, die die islamische Religionslehre liebten, prägte den Gelehrten ^Abdu l-Lâh al-Harariyy von Geburt an. Dies verhalf ihm, den edlen Qur´ân im Kindesalter auswendig zu kennen und ihn hervorragend rezitieren zu können. Bei seinem Vater studierte er das Buch „al-Muqaddimah al-Hadramiyyah“ und das Werk „al-Mukhtasaru sSaghîr“, welches in seiner Heimat bekannt ist und sich mit dem individuellen Pflichtwissen der islamischen Religionslehre befasst.

Sein Studium

Im Kindesalter entstand in ihm die leidenschaftliche Hingabe zur islamischen Religionslehre, weshalb er sich nicht mit den Gelehrten seiner Stadt und gar seines Landes – dem damaligen Abessinien (al-Habaschah) – begnügte, sondern bis nach Somalia, wie z. B. zur Stadt Hargeysa, reiste, um mehr Religionswissen zu erlangen. Seine mühsamen und anstrengenden Reisen haben sich ausgezahlt, denn in Verbindung mit seiner hochgradigen Intelligenz, seiner hervorragenden Auffassungsgabe und seines bemerkenswerten Gedächtnisses trugen sie dazu bei, dass er noch vor Vollendung seines 18. Lebensjahren die Erlaubnis erhielt, islamische Rechtsgutachten (Fatwâ) zu erteilen und Ahâdîth zu überliefern, denn bis dato hatte er die sechs Ahâdîth-Bücher einschließlich Überlieferungsketten auswendig gelernt wie auch die Rechtswissenschaft der vier Rechtschulen und deren Grundlagen tiefgründig studiert, d. h. die der Schâfi^iyyah, der Mâlikiyyah, der Hanafiyyah und der Hanâbilah. Somit wurde er in jungen Jahren zum Mufti von Harar und Umgebung.

In Harar

  •  Sein Vater Muhammad Ibn Yûsuf;
  •  Er studierte die Glaubenslehre beim großen Gelehrten Kabîr ^Aliyy Scharîf, bei wem er auch den edlen Qur´ân, sowohl in der Form des Tadjwîd als auch des Tartîl, rezitierte und ihn noch vor Vollendung des 10. Lebensjahres auswendig lernte;
  •  Die Rechtswissenschaft der schâfî^îtischen Rechtsschule und die arabische Grammatik (an-Nahwu) studierte er beim großen Heiligen Schaykh Muhammad Ibn ^Abdi s-Salâm al-Harariyy;
  •  Beim Gelehrten Muhammad Ibn ^Umar Djâmi^ al-Harariyy studierte er die Glaubenslehre, die schâfi^îtische Rechtswissenschaft und die arabische Grammatik (an-Nahwu);
  •  Das Buch ^Umdatu s-Sâlik wa ^Uddatu n-Nâsik, das vom schâfi^îtischen Gelehrten Ahmad Ibn an-Naqîb verfasst wurde, trug er vor dem Schaykh Ibrâhîm Ibn Abi l-Ghayth al-Harariyy mehrmals vor;
  • Er lernte beim frommen Gelehrten Ahmad ad-Darîr, der den Titel Ahmad al-Basîr trug. Bei ihm studierte er die Werke „al-Fawâkihu l-Djaniyyah ^Alâ Mutammimati l-Âdjurrûmiyyah“, „Scharhu t-Tasrîfi l-^Aziyy“, „Alfiyyatu bni Mâlik“, „al-Djawharu l-Maknûn Fi th-Thalâthati Mutûn“ und das Buch „Talkhîsu l-Maftûh“.

Außerhalb von Harar

  • Er studierte die Wissenschaften „^Urûd“ und „Qawâfî“ bei Schaykh Buschrâ Gûrâgi im Westen von al-Habaschah;
  • Schaykh ^Abdu r-Rahmân Ibn ^Abdi l-Lâh al-Habaschiyy, der als al-Musriyy bekannt ist, lehrte ihn die Werke „Sahîh Muslim“, „Sunan an-Nasâ´iyy“ und „Tadrîbu r-Râwî Fî Scharhi Taqrîbi n-Nawâwî”, das von as-Suyûtiyy verfasst wurde. Er lehrte ihn auch jeweils einen Teil von „Sahîh Ibn Hibbân“, „as-Sunnan al-Kubrâ – von al-Bayhaqiyy -“ und „Musnad Ahmad“. Er trug ihm auch „al-Hadîth al-Musalsal bil-Awwaliyyah“ und Anderes vor und gab ihm anschließend die Befugnis, alle seine Überlieferungen weiterzugeben.
  • In der Umgebung von Jimma studierte er beim Schaykh Yunus Gûrâgi das Buch „Fathu l-Wahhâb bi Scharhi Manhadji tTullâb“ des Gelehrten Zakariyya l-Ansâriyy.
  • Im Dorf Shiro, ebenfalls in der Umgebung von Jimma, lernte Schaykh ^Abdu l-Lâh al-Harariyy beim großen Gelehrten und Sprachwissenschaftler Muhammad Scharîf al-Djimmiyy, der als „der Schaykh von Shiro“ bekannt ist, die Werke „Mulhatu l-I^râb“, „Scharhu Alfiyyati bni Mâlik, des Gelehrten Ibnu ^Aqîl“, „Scharhu Schâfiyati Bni l-Hâdjib, des Gelehrten al-Istrabâdhiyy“, „Fathu l-Djawwâd Fî Scharhi l-Irschâdi libni l-Muqrî, des Gelehrten Ibn Hadjar al-Haytamiyy“ und einiges von der Qur´ân-Deutung.
  • In derselben Umgebung studierte er beim Schaykh Ahmad Dagu das Werk „Djam^u l-Djawâmi^ Fî Usûli l-Fiqh, des Gelehrten as-Subkiyy“, das vom Gelehrten al-Mahallî erläutert wurde.
  • Er traf den Schaykh Ibrâhîm al-Qatbâriyy, der gegen Ende seines Lebens in Jimma lebte. Bei ihm lernte er das Buch „Tuhfatu tTullâbi bischarhi Matni Tahrîri Tanqîhi l-Lubâb, des Gelehrten Zakaraiyya l-Ansâriyy“.
  • Er traf den asketischen, Wissenschaftler des islamischen Rechts Schaykh ^Umar Ibn ^Aliyy al-Balbillîtiyy al-Ghalamsiyy und studierte bei ihm in den Wissenschaften „Mawâqît (Zeiten)“ und „Falak (Astronomie)“.
  • Anschließend reiste er zu Fuß bis nach Rya (Râyah), das im Norden von al-Habaschah liegt und etwa 1.000 km von Harar entfernt ist. Dort studierte er beim damaligen Mufti von al-Habaschah, dem Gelehrten Muhammad Sirâdj al-Djabarti, die Werke „Sunan Abî Dâwud“, „Sunan Ibn Mâdjah“, „Scharhu Nukhbati l-Fikr Fî Mustalahi Ahli l-Athar des Gelehrten al-Hâfidh Ibn Hadjar al-^Asqalâniyy“. Vom Mufti lernte er auch „al-Hadîth al-Musalsal bil-Awwaliyyah“ sowie weiteres Wissen und erhielt die Befugnis, alle seine Überlieferungen weiterzugeben.
  • Schaykh ^Abdu l-Lâh al-Harariyy suchte zweimal das Dorf Kaddû auf und studierte dort beim frommen Hadîth-Gelehrten und begabten Lehrer der Qur´ân-Rezitation Abû Hadyah, al-Hâdjdj Kabîr, Ahmad Ibn ^Abdi r-Rahmân, Idrîs ad-Dâwîyy al-Kaddiyy al-Hasaniyy, welcher der Schaykh Lehrer der Qur´ân-Rezitatoren in der Harâm-Moschee war und von Schaykh ^Abdu l-Lâh al-Harariyy Schaykh Ahmad ^Abdu l-Muttalib genannt wurde. Bei ihm lernte er „Sahîh al-Bukhâriyy” und „Sunan at-Tirmidhiyy“, rezitierte den Qur´ân durch die Überlieferung der Schâtibiyyah und erhielt seine Befugnisse.
  • In Adis Abeba studierte er beim Gelehrten der Qur’ân-Rezitation Schaykh Dâwûd al-Djabartiyy al-Hâschimiyy das Werk „Scharhu l-Djazariyyah des Gelehrten Zakariyyâ al-Ansâriyy“ und rezitierte beim ihm den Qur´ân nach der Rezitation von Nafî^ al-Madaniyy und der Rezitation von Abû ^Amr al-Bisriyy und nach der Überlieferung von Hafs ^An ^Âs Bei ihm studierte er auch das Werk „ad-Durratu l-Madiyyatu Fi l-Qirâ´âti th-Thalâthati l-Mutammimati lil-^Aschr des Gelehrten al-Djazariyy.“

Außerhalb von al-Habaschah

  • Schaykh ^Abdu l-Lâh al-Harariyy reiste nach al-Madînah al-Munawwarah, wo er den Gelehrten Muhammad ^Aliyy A^dham Husayn As-Siddîqiyy al-Bakriyy, al-Hanafiyy, al-Hindiyy – d. h. ursprünglich aus Idien war – traf und von ihm lernte. Bei ihm hörte er „al-Hadîth al-Musalsal bil-Awwaliyyah“ und andere Ahâdith mit Überlieferungsketten zum Propheten. Bei diesem Gelehrten studierte er auch das Werk „al-Arba^ûn al-^Adjlûniyyah“ und erhielt die seine Befugnisse.
  • In Makkah – in der Harâm-Moschee – hat er beim mâlikîtischen Gelehrten Muhammad al-^Arabiyy at-Tabbân einige Unterrichte zur Qur´ân-Deutung und Hadîth-Wissenschaft gehört.
  • Der Gelehrte Muhammad Ibn Yâsîn al-Fâdâniyy aus Makkah gab ihm die Befugnisse alle seine Überlieferungen weiterzugeben
  • In Damaskus rezitierte er vor dem Gelehrten der Qur´ân-Rezitation Mahmûd Fâyiz ad-Dîr^atâniyy der sieben Arten der Rezitation beherrschte.
  • Ebenfalls in Damaskus hat der Gelehrte Muhammad al-Bâqir Ibn Muhammad Ibn ^Abdi l-Kabîr al-Kattâniyy ihm die Befugnis gegeben, alle seine Überlieferungen weiterzugeben.
  • Beim Gelehrten Muhammad al-^Arybiyy al-^Azzûziyy al-Fâsiyy, der sich in Beirut niederlies, hat er „al-Muwatta´“ vorgetragen, das Werk „al-Arba^ûn al-^Adjlûniyyah“ gehört und wie auch einen Teil von Musnad Ahmad und „al-Hadîth al-Musalsal bil-Awwaliyyah“. Der Gelehrte gab ihm auch seine Befugnisse.
  • In Beirut hat er auch vom Schaykh Muhammad Tawfîq al-Hibriyy Einiges aus dem Werk „al-Arba^ûn al-^Adjlûniyyah“ gehört.

SEINE REISEN

Aufgrund einer Welle der Ermordung von Gelehrten, verließ der Gelehrte ^Abdu l-Lâh al-Harariyy mehrmals al-Habaschah und reiste in den Hedschas (Hidjâz); zuletzt im Jahr 1371 n. H. / 1951 R.

Hidjâz (zu Dt. Hedschas)

 

Während seiner Reisen in den Hedschas lernte er die dortigen Gelehrten kennen, wie z. B. den mâlikîtischen Gelehrten und Sayyid ^Alawiyy, den Gelehrten und Sayyid Schaykh Amîn al-Katbiyy, den Schaykh Muhammad Yâsîn al-Fâdâniyy und den Schaykh Hasan Maschschât. Darauf folgte eine solide Freundschaft zwischen ihnen.

Al-Madînah al-Munawwarah

Auch reiste er nach al-Madînah al-Munawwarah, wo er ebenfalls zahlreiche Gelehrten kennenlernte, wie z. B. den Hadîth-Gelehrten Muhammad ^Aliyy A^dham As-Siddîqiyy al-Bakriyy al-Hanafiyy al-Hindiyy – d. h. ursprünglich aus Indien war –, den Hadîth-Gelehrten Ibrâhim al-Khatniyy, welcher der Schüler des Hadîth-Gelehrten ^Abdu l-Qâdir at-Tarabulusiyy, der sich in al-Madînah niederlies, war, der Hadîth-Gelehrten Muhammad al-Kândahûliyy, der aus Indien abstammt und sich in al-Madînah niederlies und den Hadîth-Gelehrten Muhammad Yûsuf al-Bannûriyy. Hier entstand ebenfalls eine feste Freundschaft zwischen dem Gelehrten ^Abdu l-Lâh al-Harariyy und den genannten Gelehrten. In al-Madînah al-Munawwarah hielt er sich lange in der Bibliothek von ^Ârif Hikmat und der al-Mahmûdiyyah-Bibliothek auf und erforschte die dortigen Manuskripte.

Die Schâm-Region (zu Dt. Levante)

Anschließend reiste er zu Fuß nach Baytu l-Maqdis (zu Dt. Jerusalem) in Palästina und von dort auch nach al-Khalîl (zu Dt. Hebron) ebenfalls in Palästina. Danach reiste er nach Damaskus, wo die Bevölkerung ihn herzlich aufnahm, insbesondere nach dem Tod dortigen Hadîth-Gelehrten Badru d-Dîn al-Hasaniyy, möge Allâh ihm gnädig sein. Dort bewohnte er die Daqqâq-Moschee, die in einem Stadtteil von Damaskus namens al-Qaymariyyah liegt, und wurde sehr berühmt, sodass er von Gelehrten und Studenten der islamischen Religionslehre aus der ganzen Schâm-Region (zu Dt. Levante) aufgesucht wurde, um von seinen Lehren zu profitieren. Diese wurden von seinem tiefgründigen Wissen und seiner Vorzüglichkeiten dermaßen überzeugt, dass sie ihn zum „Nachfolge von Badru d-Dîn al-Hasaniyy“ und zum „Hadith-Gelehrten der Schâm-Region“ ernannt haben.
Seine weiteren Reisen innerhalb der Schâm-Region führten ihn in die Städte Beirut, Hims, Hamâh, Aleppo und weitere syrische und libanesische Städte, bis er sich schlussendlich im Libanon niederließ.
Im Jahre 1372 n. H. / 1952 R. zog Schaykh ^Abdu l-Lâh nach Beirut und wurde von hochgeachteten Gelehrten aufgenommen, wie z. B. von dem Schaykh al-Qâdî Muhyi d-Dîn al-^Adjûz, dem Schaykh Muhammad asch-Scharîf. Der Mufti von ^Akkâr (Provinz bzw. Distrikt im Libanon) empfing ihn in seinem Haus und profitierte von seinem Wissen in der Hadîth-Wissenschaft. Der Gelehrte ^Abdu l-Lâh al-Harariyy traf den Schaykh ^Abdu l-Wahhâb al-Bûtâriyy, welcher der damalige Imâm der al-Basta al-Fawqâ Moschee war, und den Schaykh Ahmad Iskandarâniyy, welcher der damalige Imâm und Gebetsrufer der Burdj Abî Haydar Moschee war. diese Gelehrten nutzten seine Gegenwart in Beirut und erweiterten durch ihn ihr Wissen um die Hadîth-Wissenschaft. Er traf auch den Schaykh Tawfîq al-Hibriyy, möge Allâh ihm gnädig sein, in dessen Haus die angesehenen Schuyûkh und Gelehrten, wie z. B. der Schaykh ^Abdu r-Rahmân al-Madjdhûb, sich mit dem Gelehrten ^Abdu l-Lâh al-Harariyy trafen und von seinem Wissen profitierten. Schaykh ^Abdu l-Lâh al-Harariyy, möge Allâh ihm gnädig sein, traf auch den Schaykh Mukhtâr al-^Alâyliyy, welcher der damalige Leiter des Fatwâ-Amtes war und der sich dafür einsetzte, dass Schaykh ^Abdu l-Lâh sich fortan im Libanon aufhalten konnte und die Befugnis hatte in den Moscheen des Landes zu unterrichten.
Im Jahr 1389 n. H. / 1969 R. hat der Gelehrte ^Abdu l-Lâh al-Harariyy auf Verlangen des damaligen Direktors der Azhar-Universität einen Vortrag über die Einzigkeit Gottes gehalten.

SEINE UNTERRICHTE

Der Hadîth-Gelehrte Schaykh ^Abdu l-Lâh al-Harariyy verband in jungen Jahren sein Studium mit der Unterrichtung anderer, sodass einige seiner Schüler älter waren als er selbst.
Schon bald war in den weiten Regionen von al-Habaschah (damals Abessinien) und Somalia bekannt, dass er seinen Altersgenossen bei weitem überlegen war, sei es in seiner Kenntnis über die Biographien der Überlieferer des Hadîth, seinem Auswendigkennen von Büchern oder seinem tiefgründigen Wissen in der Sunnah-Wissenschaft, der Sprache, der Qur´ân-Deutung, den Pflichten etc., denn er hat in seinem Studium keine bekannte Islam-Wissenschaft ausgelassen.
Seine präzise Einführung in einen bestimmten Wissensbereich ließ beim Schüler den Eindruck entstehen, Schaykh ^Abdu l-Lâh hätte nur diesen Wissensbereich so gut beherrscht, jedoch traf seine Präzision auf alle Wissensbereiche zu.

SEINE LEBENSWEISE

Der Gelehrte al-Hâfidh ^Abdu l-Lâh al-Harariyy war ein sehr gottesfürchtiger, bescheidener und frommer Asket, dessen Gewissen rein war. Sein Leben war dem Wissen, der Praktizierung und der Lobpreisung gewidmet, sodass er kaum einen Augenblick verstreichen ließ, ohne selbst in einem Buch zu lesen oder andere zu belehren, ermahnen oder beraten.
Er hatte eine fundierte sowie tiefgründige Kenntnis über Gott und hielt am edlen Qur’ân und der geehrten Sunnah fest. Er war weise, bescheiden, äußerst aufmerksam und ein Mensch mit hohem Intellekt, starken Argumenten und deutlichen Beweisen.
Er setzte sich mit großer Hingabe gegen diejenigen, die der islamischen Religionslehre widersprechen, ein und war sehr eifrig bestrebt, das Gute zu gebieten und das Schlechte zu verhindern.
Al-Hâfidh ^Abdu l-Lâh al-Harariyy fürchtete keinen Tadel eines Geschöpfes, was die Wirkung hatte, dass die Anstifter zu schlechten Neuerungen und Irrlehren ihn mieden, seine starke Persönlichkeit fürchteten und ihm Verwerfliches unterstellten, d. h. Lügen über ihn verbreiteten, um die Menschen dazu zu bringen, sich von ihm zu entfernen, aber Gott, der Erhabene, hilft denjenigen, die sich auf dem richtigen Weg befinden.

SEINE AUSZEICHNUNGEN

Der Hadîth-Gelehrte Schaykh ^Abdu l-Lâh al-Harariyy wurde von zahlreichen Gelehrten und Rechtswissenschaftlern der Schâm-Region (zu Dt. Levante) anerkannt und hoch gelobt. Dazu gehören:

  • Schaykh ^Alâ´u d-Dîn al-Khaznawiyy und sein Bruder Schaykh ^Izzu d-Dîn al-Khaznawiyy, beide waren schâfi^îtische Naqschabandiyyah aus Nordsyrien,
  • Schaykh ^Abdu r-Razzâq al-Halabiyy, Imâm und Direktor der Amawiyy-Moschee in Damaskus,
  • Schaykh Abû Sulaymân Suhayl azZabîbiyy,
  • Schaykh Mullâ Ramadân al-Bûtiyy,
  • Schaykh Abu l-Yusr ^Âbidîn, Muftî von Syrien,
  • Schaykh ^Abdu l-Karîm ar-Rifâ^iyy,
  • Schaykh Sa^îd Tanâtirah ad-Dimaschqiyy,
  • Schaykh Ahmad al-Husariyy, Direktor des Instituts der Islamwissenschaft „Ma^arratu n-Nu^mân“,
  • Schaykh ^Abdu l-Lâh Sirâdj al-Halabiyy,
  • Schaykh Muhammad Murâd al-Halabiyy,
  • Schaykh Suhayb asch-Schâmiyy, Muftî von Aleppo,
  • Schaykh ^Abdu l-^Azîz ^Uyûn as-Sûd, Experte der Qur’ân-Rezitation von Hims,
  • Schaykh ^Abdu s-Salâm Abu s-Su^ûd al-Himsiyy,
  • Schaykh Fâyiz ad-Dîr^atâniyy, der in Damaskus ansässig und ein Experte der sieben Arten der Qur’ân-Rezitation war,
  • Schaykh ^Abdu l-Wahhâb Dibs wazayt ad-Dimaschqiyy,
  • Ahmad al-Halwâniyy, Schaykh der Experten der Qur’ân-Rezitation von Syrien,
  • der rechtschaffene Heilige, Schaykh Ahmad al-Hârûn ad-Dimaschqiyy,
  • Schaykh Tâhir al-Kayyâliyy al-Himsiyy,
  • >Schaykh Salâh Kîwân ad-Dimaschqiyy,
  • die beiden Brüder Schaykh ^Abbâs al-Djuwadjâtiyy und Schaykh Hamdî al-Djuwaydjâtiyy aus Damaskus,
  • Schaykh Muhammad Thâbit al-Kayyâliyy, Mufti von Idlib,
  • Schaykh Muhammad as-Sayyid Ahmad, Mufti von ar-Raqqah,
  • Schaykh Hâschim al-Madjdhûb aus Damaskus,
  • Schaykh al-Faradiyy Abû ^Umar al-Qasaybâniyy al-^Atikiyy asch-Schâfi^iyy aus Damaskus,
  • Schaykh Nûh al-Qudâh aus Jordanien.

Auch woanders wurde er gelobt, wie z. B. vom:

  • Schaykh ^Uthmân Sirâdju d-Dîn, dem Nachkommen vom Schaykh ^Alâ´u d-Dîn – Schaykh der Naqschabandiyyah zu seiner Zeit –; zwischen ihm und dem Hadîth-Gelehrten bestand eine wissenschaftliche wie auch brüderliche Beziehung,
  • Schaykh ^Abdu l-Karîm Muhammad al-Bayyâriyy, Lehrer in der Kîlâniyyah-Moschee in Bagdad,
  • Schaykh Muhammad Zâhid al-Islâmbûliyy,
  • Schaykh Mahmûd Afandî, der zur aktuellen Zeit ein berühmter, aktiver Schaykh in der Türkei ist,
  • den beiden Hadîth-Gelehrten des Maghreb, Schaykh ^Abdu l-Lâh al-Ghummâriyy und seinem Bruder Schaykh ^Abdu l-^Azîz al-Ghummâriyy,
  • Schaykh Muhammad Yâsîn al-Fâdâniyy al-Makkiyy, dem Experten für Hadîth und Überlieferung in der Institution „Dâru l-^Ulûmi d-Dîniyyah“ in Makkah,
  • Schaykh Mahmûd Tâsch, dem Mufti von Izmir/Türkei,
  • dem indischen Hadîth-Gelehrten al-Muhaddith Habîbu r-Rahmâni al-A^dhamiyy
  • Schakh Muhammad Zakariyyâ al-Kandahalawiyy aus Indien
  • Der Hadîth-Gelehrte al-Muhaddith Ibrâhîm al-Hanafiyy

Die Befugnis, in die Tarîqah der Rifâ^iyyah einzuführen hat er vom Schaykh Muhammad ^Aliyy al-Harîriyy ad-Dimaschqiyy erhalten.
Schaykh ^Abdu r-Rahmâni as-Sabsabiyy al-Hamwiyy und Schaykh Tâhir al-Kayyâliyy al-Himsiyy haben ihn zu deren Nachfolger ernannt.
Die Befugnis, in die Tarîqah der Qâdiriyyah einzuführen hat er vom Schaykh at-Tayyib ad-Dimaschqiyy und dem asketischen Schaykh ^Umar Ibn ^Aliyy al-Balbalîtiyy erhalten.
Schaykh Ahmad al-Badawiyyu s-Sûdâniyyu l-Mukâschafiyy, Schaykh Ahmad al-^Irbîniyyu und der pakistanische Schaykh ^Aliyy Murtadâ ad-Dîrawiyy haben ihn ebenfalls zu deren Nachfolger ernannt.
Er wurde vom Schaykh Ahmad al-Basîr in die Tarîqah der Schâdhiliyyah und in vom Schaykh ^Abdu l-Ghafûr al-^Abbâsiyy al-Madaniyy an-Naqschabandiyy in die Tarîqah der Naqschabandiyyah eingeführt.

SEIN ABSCHIED

Der Hadîth-Gelehrte und Imâm ^Abdu l-Lâh al-Harariyy wurde sehr krank, sodass er einige Monate lang das Bett nicht mehr verlassen konnte bis er am Dienstagmorgen, den 2. Ramadân 1429 n. H. / 2. September 2008 R. in seiner Wohnung in Beirut in einem Alter von etwa 100 Jahren starb, möge Gott ihm gnädig sein. Die Beerdigung fand am Dienstagnachmittag in Beirut statt.

Die Anteilnahme war sehr groß; Tausende waren gekommen, um Abschied vom verstorbenen Hadîth-Gelehrten Imâm ^Abdu l-Lâh al-Harariyy zu nehmen. Unter ihnen waren seine Schüler und Anhänger sowie eine große Anzahl von Gelehrten und wichtigen Persönlichkeiten aus Beirut und anderen Regionen des Libanon.

ABSCHLUSS

Dies sind nur einige Auszüge aus der Biographie des Gelehrten al-Hâfidh ^Abdu l-Lâh al-Harariyy, denn würde man ins Detail gehen, so würde die Beschreibung seines Lebenslaufes Bände füllen, jedoch gehen wir davon aus, dass diese Auszüge ausreichend sind, um die Besonderheit dieses Gelehrten zu erkennen, ähnlich eines Buchtitels, der auf den Inhalt des Buches schließen lässt.